Studieren in Frankreich: Wissenswertes für dein Studium im Ausland
Liebe (künftige) Studierende, liebe Absolvent*innen,
du träumst davon im Ausland zu studieren? Du begeisterst dich für Kultur, gutes Essen und wolltest schon immer dein Französisch verbessern? Dann spricht alles für ein Studium in Frankreich! Dieser Artikel enthält viele nützliche Einblicke und Tipps rund um das Thema Studieren in Frankreich.
Das erwartet dich in diesem Blogbeitrag:
Gute Gründe für ein Studium in Frankreich
Die Liste der Gründe für ein Studium in Frankreich ist endlos. Du kannst während deiner Studienzeit in Frankreich in den Geschmack der französischen Landesküche kommen, die zahlreichen Kunstwerke bestaunen und die französische Lebensart "Le savoir-vivre" kennenlernen. Doch unser Nachbarland hat nicht nur gastronomisch und kulturell viel zu bieten, sondern verfügt auch über ein erstklassiges Bildungssystem. Ein Studium in Frankreich bietet für Studierende zahlreiche Vorteile, die wir hier einmal auflisten:
- Frankreich ist weltweit für sein hervorragendes Hochschulsystem bekannt
- Die Abschlüsse sind weltweit anerkannt
- Du benötigst als EU-Bürger kein Visum
- Es gibt zahlreiche deutsch-französische Studiengänge
- In einigen Fällen kannst du sogar einen Doppelabschluss machen!
- Viele der Studiengänge sind NC-frei
- Die Studiengebühren sind überschaubar
- Da Frankreich ein Mitglied der Europäischen Union ist, greift hier die deutsche Krankenversicherung
- ECTS-Leistungspunkte werden anerkannt
- Auslandssemester über Erasmus+
- Es gibt zahlreiche Fördermöglichkeiten
- Ein Studium in Frankreich macht sich gut in deinem Lebenslauf
- Du verbesserst dein Französisch
- Du lernst die französische Kultur und Lebensart intensiv kennen
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Wie ist das französische Studiensystem aufgebaut?
Das Hochschulsystem in Frankreich unterscheidet sich in einigen Punkten zu unserem deutschen Hochschulsystem. Seit der Bologna-Reform wurde das französische Studiensystem umstrukturiert und vereinheitlicht. Alle ECTS- und Leistungspunkte, die du während deines Studiums in Frankreich sammelst, werden daher angerechnet.
Wenn du dich für ein Studium in Frankreich interessierst, solltest du die drei verschiedenen Hochschularten kennen: université (Universität), Grande École und Institut Universitaire de Technologie (technische Hochschule).
Du kannst in Frankreich folgende Abschlüsse erwerben:
- Bachelor: 3 Jahre (Licence)
- Master: 2 Jahre (forschungsorientiert und berufsorientiert)
- Doctorat: ca. 3 Jahre
Der Semesteraufbau unterscheidet sich ein wenig zu dem deutschen Semesteraufbau. Was bei uns in Deutschland das Winter- und Sommersemester ist, ist in Frankreich das Akademische Jahr, welches sich in 1. Semester (premier semestre) und 2. Semester (second semestre) aufteilt.
Das 1. Semester startet im Herbst, meistens zwischen September und Oktober. Es endet Mitte Januar mit der Prüfungsphase. Das 2. Semester startet dann im Februar und endet mit der Klausurenphase im Mai oder Juni.
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Voraussetzungen für dein Studium in Frankreich
Die wichtigste Voraussetzung für ein Studium in Frankreich ist ein Abschluss, der dir ebenfalls Zugang für eine deutsche Hochschule gewährt. In den meisten Fällen ist dies die allgemeine Hochschulreife (ist dem französischen baccalauréat gleichgestellt). Wer ein Fachabitur besitzt, muss unter Umständen eine Sonderprüfung an der Fakultät ablegen. Um dich für ein Masterstudium in Frankreich einschreiben zu können, benötigst du einen Nachweis über deinen erworbenen Bachelor-Abschluss.
Für einige Studiengänge benötigst du ein Bewerbungsschreiben oder eine Empfehlung. Wir raten dir daher, dich im Vorfeld bei deiner Wunsch-Hochschule rechtzeitig zu informieren, welche Zulassungskriterien du erfüllen musst.
Französischkenntnisse
Bevor du dich an einer der französischen Hochschulen bewirbst, solltest du dich darüber informieren, in welcher Form für dein Studium Französischkenntnisse nötig sind. Je nach Studiengang kann das erforderliche Sprachniveau unterschiedlich ausfallen.
In den meisten Fällen ist eines der folgenden Kriterien ausreichend:
- Gymnasialer Französisch-Leistungskurs (mindestens Note befriedigend)
- Sprachtests DELF B2, DALF C1 oder TCF
- Für den Master benötigen die Bewerber normalerweise das DALF-Diplom. Alternativ besteht die Möglichkeit, vor Ort in Frankreich einen Sprachtest abzulegen.
Wenn du dich für ein Erasmus-Austausch bewirbst, kann es sein, dass deine Universität andere Sprachvoraussetzungen hat. Manche Hochschulen verlangen, dass du vor der Bewerbung einen Test absolvierst, um deine Französischkenntnisse zu überprüfen.
Du solltest Sprachkenntnisse für dein Studium im Ausland daher nicht unterschätzen. Zwar wirst du während deiner Zeit in Frankreich jede Menge lernen. Allerdings solltest du dich darauf gefasst machen, dass während des Unterrichts viele akademische Fachbegriffe fallen werden.
Englischsprachige Studiengänge in Frankreich
Du stehst vor der Entscheidung ein Studium in Frankreich zu beginnen? Hast aber noch keine bzw. nur geringe Französischkenntnisse? Es gibt in Frankreich einige Hochschulen, die englischsprachige Studienprogramme in beiden Sprachen (Englisch/Französisch) anbieten. Besonders diese Kurse ziehen sehr viele internationale Studierende an.
Einige französische Studierende sehen es sogar als großes Plus, diese Studiengänge zu belegen. Du kannst hier zum einen dein Englisch perfektionieren, zum anderen wirst du viele Kontakte mit Studierenden aus der ganzen Welt knüpfen. Auf unserer Project U Plattform findest du einige internationale Hochschulen, die englischsprachige Studiengänge anbieten.
Sobald in Frankreich lebst, hast du immer noch die Möglichkeit, die französische Sprache zu lernen und zu verbessern. Viele Hochschulen bieten Sprachkurse in verschiedenen Niveaustufen an. Hier kannst du die französische Grammatik kennenlernen und dein Vokabular aufbauen. Das Beste, um Französisch zu lernen, ist mit Landsleuten ins Gespräch zu kommen. Deine Sätze müssen nicht von Anfang an perfekt sein. Du wirst dich wundern, wie schnell du Französisch an einem Spieleabend mit deinen französischen Kommilitonen*innen lernen wirst!
Studieren in Frankreich: Die Bewerbung
Bewerbung für ein Auslandssemester in Frankreich
Ein Auslandssemester in Frankreich zu verbringen ist bei sehr Studierenden so beliebt, weil es viele Austauschprogramme gibt. Erkundige dich daher, ob Partnerschaften zwischen deiner eigenen und der französischen Hochschule bestehen. In der Regel erfolgt die Bewerbung für ein Auslandssemester über die eigene Hochschule oder direkt beim Austauschprogramm. Wenn du dein Auslandssemester selbst organisieren möchtest, solltest du dir darüber bewusst sein, dass dies mit mehr organisatorischen Aufwand verbunden ist und die Bewerbung von der französischen Universität/Hochschule geprüft wird.
Bewerbung für ein gesamtes Auslandsstudium in Frankreich
Falls du dich dazu entschließen solltest, dein komplettes Studium in Frankreich zu absolvieren, gelten andere Bewerbungsschritte als bei einem Auslandssemester. In den meisten Fällen musst du dafür deine Bewerbung bei der Universität einreichen.
Bewerbungsfristen beachten
Wenn du in Frankreich studieren möchtest, solltest du unbedingt die Bewerbungsfristen einhalten. Im Vergleich zu Deutschland geht die Bewerbungsphase für das 1. Semester von Januar bis März. Du solltest daher bis dahin all deine Anmeldeunterlagen eingereicht haben. Wie die Bewerbungsfrist genau aussieht, kannst du bei deiner Hochschule bzw. in Frankreich erfragen.
Was muss alles in die Bewerbung hinein?
Was alles in die Bewerbung hinein muss, hängt stark von den Anforderungen der Universität ab. In der Regel werden ein Bewerbungsformular und Kopien der wichtigsten Dokumente wie Pass und Abiturzeugnis gefordert. Für einige Studiengänge, bzw. Kurse benötigst du ein Motivationsschreiben oder Arbeitsproben. Möchtest du dich für ein Auslandssemester bewerben, werden manchmal Empfehlungsschreiben gefordert, die du bei deinen Professoren erfragen musst. Du solltest dich daher genau belesen, welche Dokumente du für die Bewerbung benötigst. Mache dir dafür am besten eine Checkliste mit den Bewerbungsfristen. Eine Absage nur aufgrund fehlender Dokumente oder wegen einer verpassten Frist wäre doch sehr schade, oder?
Wenn du deine Bewerbung abgeschickt hast, heißt es abwarten, Daumen drücken und auf die Zusage für dein Studium in Frankreich hoffen!
Kosten und Finanzierungshilfen für dein Studium in Frankreich
Studieren in Frankreich wird von vielen mit hohen Kosten in Verbindung gebracht. Dabei sind die Lebenshaltungs- und Studienkosten vergleichbar zu Deutschland. Außerdem gibt es jede Menge Finanzierungshilfen, die du unbedingt kennenlernen solltest.
Studienkosten in Frankreich
Der französische Staat fördert Bildung in den öffentlichen Institutionen. Daher müssen Studierende an staatlichen Hochschulen lediglich eine Einschreibungsgebühr zahlen. Diese kostet, je nach Hochschule, zwischen EUR 180-600 €. Hinzu kommen eventuell Bearbeitungs- oder Prüfungsgebühren.
Ein Studium an privaten Hochschulen und Grandes Écoles ist im Vergleich dazu teurer. Die Studiengebühren liegen hier zwischen 1.000 und 10.000 € im Jahr.
Finanzierung und Fördermöglichkeiten für Studierende
Es gibt zahlreiche Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten, seitens des deutschen und des französischen Staates, um deinen Traum - in Frankreich zu studieren - wahr werden zu lassen.
Der französische Staat sowie Gebietskörperschaften bestimmte Förderungsprogramme für EU-Bürger, die in Frankreich studieren möchten. Die französische Regierung erlässt sogar Teile der Kosten, die entstehen, wenn man in Frankreich studieren möchte.
Wenn du in Deutschland bereits BAföG beziehst, hast du gute Voraussetzungen, um auch im Ausland BAföG zu beziehen.
Außerdem gibt es zahlreiche deutsche Stipendien, z.B. von dem Deutschen Akademischen Austauschdienst, wofür du dich bewerben kannst. Das weltweit größte Stipendienprogramm ist Erasmus+. Viele Hochschulen aus Europa nehmen daran teil. Du kannst dich dafür bewerben, wenn du ein Auslandssemester bei eine der teilnehmenden Hochschulen machen möchtest. Je nach Zielland beträgt die Fördersumme bis zu 500 € im Monat und wird bis max. 12 Monate ausgezahlt.
Wohn- und Lebenshaltungskosten
Wie lebt es sich als französischer Student? Und wo kann man wohnen?
Wenn du die Zusage deiner Hochschule erhalten hast, kommt die Frage der Wohnungssuche. Dies sind verschiedene Optionen, wo du wohnen kannst:
- Studentenwohnheim
- Wohngemeinschaft
- Eine eigene Wohnung
Jede der Optionen bietet Vor- und Nachteile, die du für dich abwägen solltest. Die Plätze in Studentenwohnheimen sind sehr günstig und begehrt, weshalb du mit langen Vorlaufzeiten rechnen solltest. Nicht jeder möchte aber direkt auf dem Uni-Campus leben. In einer Wohngemeinschaft erhältst du Einblicke in das französische Leben und kannst tiefe Freundschaften mit deinen Mitbewohnern schließen. Einige ziehen viel Ruhe dem regen Treiben einer WG vor. Für diejenigen empfehlen wir eine eigene Wohnung, die man nach seinem eigenen Geschmack dekorieren kann. Dafür muss man bei der monatlichen Miete ein wenig tiefer in das Portemonnaie greifen.
Die Wohn- und Lebenshaltungskosten in Frankreich hängen auch davon ab, wo man studiert. Denn genau wie in Deutschland sind die Kosten in Großstädten höher als in ländlichen Gebieten.